Jemand stieg auf einen Baum |
|
|
Der Besitzer des Obstgartens kam vorbei und sagte: |
Der Dieb antwortete: „Wenn ein Diener Gottes in Gottes Obstgarten |
|
3080
|
Kann man ihm doch keine Schuld geben! |
„O Aybak", sagte der Besitzer, „hole das Seil, |
|
Sofort band er den Dieb am Baum fest und prügelte |
|
Der Dieb rief: „Bitte, habe etwas Ehrfurcht vor Gott! |
|
Der Besitzer antwortete: „Mit Gottes Knüppel |
|
3085
|
Es ist Gottes Knüppel und der Rücken und die Flanken gehören Ihm. |
Der Dieb sagte: „O du Draufgänger, ich schwöre dem Fatalismus ab: |
|
Gottes Wahlfreiheit hat unsere Wahlfreiheit erschaffen; |
|
Seine Wahlfreiheit schafft unsere Wahlfreiheit; |
|
Jedes Geschöpf trägt die Macht in sich, |
|
Es zieht die willenlose Beute hinter sich her; |
|
Doch es ist das Werk des Herrn, das aus seinem freien Willen |
|
|
Gottes freier Willen macht das Geschöpf zur Fessel für Zayd; |
Aus: Rūmī, Maṯnawī, 5. Buch.
Urheberrecht: Übersetzergemeinschaft Meyer, Dalir Azar, Sohrabi