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Wie 'Azra'īl einen Mann ansah und dieser zum Palast Salomos floh; Darlegung der Überlegenheit des Gottvertrauens über die Anstrengung und deren Nutzlosigkeit
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Eines Vormittags kam ein Edler |
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mit vor Gram blassem Gesicht und blauen Lippen. |
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Er antwortete: "'Azra'īl hat mir einen Blick zugeworfen, |
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"Komm", sagte der König, "was wünschst du, sprich!" |
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Mich von hier nach Indien zu tragen. |
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Sieh, die Leute fliehen vor der Armut; |
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Die Angst vor Armut ist wie dieser Schrecken: |
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Salomo befahl dem Wind, ihn schnell über das Wasser |
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Am nächsten Tag, zur Beratungszeit, |
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"Hast du jenen Moslem deshalb so zornig angesehen, |
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'Azra'īl sagte: "Wann habe ich zornig geschaut? |
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Denn Gott hatte mir befohlen: |
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Verwundert dachte ich bei mir: Selbst mit hundert Flügeln |
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Beurteile alle Angelegenheiten dieser Welt auf diese Art, |
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Wovor sollen wir fliehen? Vor uns selbst? Welche Absurdität! |
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Aus: Rūmī, Maṯnawī, 1. Buch. Urheberrecht: Übersetzergemeinschaft Meyer, Dalir Azar, Sohrabi
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